Vor einiger Zeit wurde ich auf das Buch von Deb Dana „die Polyvagal-Theorie in der Therapie“ aufmerksam. Es fesselt mich zu erfahren, wie das Nervensystem der Menschen aufgebaut ist, wie es funktioniert. Beim Lesen der Zeilen wird mir klar, auf welche Systeme sich meine Arbeit auswirkt. Was für ein Potenzial. Wenn es möglich ist, jemanden ein Gefühl der Sicherheit zu geben, und sich damit Verspannungen und Schmerzen, die eine tiefere Ursache als die körperliche eben haben, lösen. Wenn es möglich ist, in diesen Moment der Entspannung eine Tür zu öffnen, die es dem Menschen ermöglicht, die eigenen Kräfte der Heilung zu aktivieren, dann freue ich mich aus ganzen Herzen.

Das Buch von Deb Dana "Die Polyvagal-Theorie in der Therapie"

Vor jeder Sitzung mit einem Menschen sitze ich und lenke meine Aufmerksamkeit nach innen, dabei löse ich mich von den äußeren Ablenkungen des Alltags, meine Gedanken kommen zur Ruhe, mein Geist wird frei von Bewertungen und Urteilen. Mein Meer der Gefühle kommt zur Ruhe und ist glatt wie das Meer bei Windstille. Eine tiefe Ruhe und Entspannung breiten sich in mir aus. So bin ich bereit für den Menschen, der zu mir gekommen ist.

Während der Session ist meine gesamte Achtsamkeit auf die Verbindung zu den Menschen, den ich berühren darf, gerichtet. Eine tiefe, wertfrei entspannende Verbindung entsteht.
Ein Gefühl der Geborgenheit breitet sich aus, der Mensch kann loslassen und so sein, wie er ist.

Mit jeder lang fliesenden Ausatmung lässt die Verspannung auf der körperlichen nach. Emotionen, die uns oft zusammenziehen lassen, werden sanfter und können sich auflösen.
Oft passiert das in einer so tiefen Entspannung, dass nicht alle Prozesse bewusst werden. Werden wir uns der Prozesse bewusst, ist es, als ob sich Türen zeigen, Türen, hinter denen Lösungen sind. Der Mensch hat die Möglichkeit, durch eine Tür zu gehen und seine Lösung zu entdecken.